Wichtige Begriffe der Umweltpsychologie und vor allem (umwelt-)psychologische Methoden werden an dieser Stelle kurz vorgestellt. Wir verstehen dies als eine Art erste Einführung, denn einige der Begriffe und Konzepte sind so komplex, dass sie sich nicht in wenigen Zeilen darstellen lassen. Unser Glossar liefert also keine präzisen Definitionen.
Ausführlichere Begriffsbestimmungen finden Sie u.a. in diesen Veröffentlichungen:
Steg, L., van den Berg, A. E. & de Groot, J. I. M. (Hrsg.) (2012). Environmental Psychology: An Introduction. Wiley-Blackwell, West Sussex
Hellbrück, J., & Fischer, M. (1999) Umweltpsychologie. Ein Lehrbuch. Göttingen u.a.: Hogrefe
Kruse, L., Graumann & C.-F., Lantermann, E.D. (1996). Ökologische Psychologie. Ein Handbuch in Schlüsselbegriffen. (2. Auflage). Weinheim: PVU
bezeichnet die empirische (auf Daten basierende) Beschäftigung mit den Bedürfnissen der Zielgruppe und damit, wie diese erfüllt werden können. Die B. umfasst auch die gesellschaftlichen Herausforderungen (z. B. Ausmaß, Dringlichkeit) der konkreten Situation vor Ort, z. B. in einem Stadtteil. Aus den Erkenntnissen leiten sich die Anforderungen an Projekte oder Programme ab.
Form einer systematischen Verhaltensbeobachtung, die eine Kombination aus Behavior setting und Behavior specimen darstellt. Es wird untersucht, "wer was wo tut".
Statistische Auswertung der erhobenen Daten, meist mit Hilfe entsprechender Software wie SPSS oder excel.
Bei der D. wird entschieden, ob die angenommene(n) Hypothese(n) durch die gegebenen Daten bestätigt werden können oder abgelehnt werden müssen.
Die deskriptive, bzw. beschreibende Statistik hat zum Ziel, empirische Daten durch Tabellen, Kennzahlen (auch: Maßzahlen oder Parameter) und Grafiken übersichtlich darzustellen und zu ordnen.
Energiewende beschreibt den Übergang von einer fossilen
und atomaren zu einer auf erneuerbaren Energien basierenden Strom- und Wärmeerzeugung. Die Energiewende ist ein wichtiger Aspekt bei der Bekämpfung des globalen Klimawandels und eines der Kernthemen
der Umweltpsychologie.
Unter Erholung versteht man einen Prozess der Regeneration von adaptiven Fähigkeiten, die durch die Anforderungen des Alltags erschöpft sind (z.B. Hartig et al. 2003).
Erneuerbare Energien (auch regenerative Enerigen) sind Energieträger, die nach menschlichen Maßstäben in fast unbegrenzter Menge zur Verfügung stehen (Wasser, Sonne, Wind, Geothermie) oder sich in verhältnismäßig kurzem Zeitrahmen erneuern können (Biomasse). Der Ausbau der Erneuerbaren Energieproduktion führt in der Praxis teilweise zu Nutzungskonflikten (z.B. Landwirtschaft, Naturschutz) und Akzeptanzproblemen (z.B. Windkraftanlagen, Stromtrassen).
Das Evaluationsdesign beschreibt detailliert, wie die Evaluation aufgebaut ist und listet Ziele, Methoden und mögliche Ergebnisse auf.
Versuchsgruppe, bei der die Versuchsvariable manipuliert wird. Die erhobenen Daten werden mit einer zweiten Gruppe (Vergleichs- oder >Kontrollgruppe) verglichen.
Zustand vollständigen physischen, psychischen und sozialen Wohlbefindens (WHO, 1948)
Den Goldstandard erfüllen Evaluationen, die mit einem randomisierten Kontrollgruppen-Design arbeiten.
Das Human Maschine Interface stellt die Schnittstelle zwischen einem Menschen und einer Maschine dar, das sind z.B. Displays von Mobiltelefonen, Anzeigetafeln, Schaltflächen. HMI sind beispielsweise im Smart Metering relevant (Web-Interface, Inhome-Displays etc.).
Teil der Wirkungslogik. Impact bezeichnet die Wirkung eines Programms oder Bildungsangebots auf gesellschaftlicher Ebene. Anders als → Outcome (Veränderungen bei der Zielgruppe) meint Impact also die Veränderungen in der Gesellschaft bzw. in Teilen der Gesellschaft (z. B. Menschen in einer bestimmten Region), die durch das Programm erreicht werden.
Messgröße die zeigt, ob eine bestimmte Bedingung erfüllt wird oder ob bestimmte Ziele erreicht bzw. nicht erreicht wurden.
IHDs sind digitale Anzeigegeräte für den Energieverbrauch. Die Rückmeldung erfolgt in Echtzeit, aber auch für festgelegte Zeiträume. Sie können sowohl in der Forschung eingesetzt werden, um den Energieverbrauch objektiv im Zeitverlauf zu messen und damit Effekte von Interventionen zu registrieren. Im Alltag helfen sie Nutzern dabei, Energie zu sparen.
Kategorien werden gebildet, um qualitative Daten möglichst eindeutig zu gruppieren. Das hilft bei der Dateninterpretation.
Die im Gedächtnis verfügbare Repräsentation von örtlichen Gegebenheiten, wie Städte, U-Bahn-Netze, Plätze, Wege, Begrenzungen, aber auch Umrisse von Ländern, Flussläufe, etc.
Gruppe von Versuchsteilnehmenden, bei der die Versuchsvariable nicht manipuliert wird und die zufällig dieser Gruppe zugeordnet wurden. Die erhobenen Daten werden mit denen der >Experimentalgruppe verglichen.
Unerwünschter Schall. Im Gegensatz zum Schall, handelt es sich um einen psychologischen Begriff, der sich auf die (subjektive) Bewertung des Schallereignisses bezieht.
Eine Maßnahme oder auch Intervention ist ein Eingriff, der/die eine gewünschte Veränderung bewirken soll. Beispiele: Gewünschtes Verhalten erleichtern: z.B. Steckerleisten mit “Aus-Schalter”; Prompts: knapp formulierte Verhaltenshinweise, die oft als Schilder dort angebracht sind, wo das Verhalten erfolgt bzw. (nicht mehr) erfolgen soll („Licht aus“); Rückmeldung: Instrument zur Verbesserung der Selbst- und Fremdwahrnehmung. Dafür werden Informationen über das Verhalten und seine Konsequenzen aufbereitet – in diesem Kontext z. B. über verursachte CO2-Emissionen. Die Rückmeldung kann verschiedene Formen haben, z.B. vergleichend, historisch (in den letzten 5 Jahren), permanent (täglich) oder zusammengefasst (jährlich), und über verschiedenen Medien verbreitet werden; Belohnung (i.w.S.): Geld, Geschenke, Preise aber auch soziale Anerkennung; Soziale Modelle: Prominente, kollegiale “Berater” die das „richtige Verhalten“ demonstrieren; Soziale Dissonanz: Personen werden dazu gebracht, sich entsprechend ihrer umweltbewussten Einstellung zu verhalten; Selbstverpflichtung (commitment): Personen darum bitten, sich schriftlich oder mündlich zu einer konkreten Verhaltensweise (etwa zum Energie Sparen) zu verpflichten; Zielsetzung: Individuen werden mit einer vorgegebenen Verhaltensnorm konfrontiert und um Unterstützung gebeten („Wir als Hochschule sparen 10% Energie“).
Der Modal Split beschreibt die Anteile verschiedener Verkehrsmittel am gesamten Verkehrsaufkommen in einem bestimmten Gebiet.
Überbegriff für alle Arten der Erfassung oder Überwachung eines Vorgangs oder Prozesses mittels geeigneter Beobachtungssysteme
Unter Naturerleben versteht die subjektive bedeutungsvolle Wahrnehmung von Natur. Dieses ist an den Aufenthalt in der Natur gebunden (z.B. Trommer 1997.)
steht für die Leistungen, die im Rahmen einer Maßnahme oder eines Programms erbracht werden, z.B. Produkte, Infomaterial, Seminare, Handreichungen...). Output beinhaltet außerdem die Nutzung der angebotenen Leistungen durch die Zielgruppe(n). Die Outputs sind die Grundlage für → Outcome und → Impact, also die erwünschten Veränderungen, auf die die Maßnahme zielt.
Wirkungen einer Maßnahme oder Programms auf Ebene der Zielgruppe(n), also die Veränderungen, die ein Programm bei den Teilnehmenden erreichen soll. Outcome lässt sich auf drei Stufen betrachten: Veränderungen (1) im Wissen, den Einstellungen und Fähigkeiten, (2) im Verhalten oder (3) in der Lebenslage/dem Status der Zielgruppe.
Ein Panel ist eine feststehende Gruppe von Personen, die über mehrere Befragungen hinweg an einer Evaluation oder Studie beteiligt werden.
Design, bei dem dieselbe Personengruppe (Stichprobe) zu unterschiedlichen Zeitpunkten befragt oder untersucht wird. So lassen sich sowohl Veränderungen zwischen verschiedenen Versuchspersonen als auch innerhalb der gleichen Versuchspersonen feststellen (>Zeitreihenanalyse).
Beteiligung von Akteuren und Akteursgruppen an Entscheidungen, Maßnahmen, Strategien u. ä.. Es gibt vielfältige Ansätze und Formate, die sich u.a. in Bezug auf die Verbindlichkeit getroffener Entscheidungen und hinsichtlich der Entscheidungsmacht der Beteiligten unterscheiden.
Definition einer Menge von Personen, für die die Aussagen gelten sollen
Systematische Evaluation einss gestalteten Settings nach "Ingebrauchnahme" unter Einbeziehung der Nutzer*innen. Beispiel: POS einer Schule durch Lehrkräfte und Schüler*innen
P. werden unmittelbar erhoben, z.B. durch einen eigens entwickelten Fragebogen. S. liegen aus anderen Erhebungen vor, z.B. Bevölkerungsstatistiken, vorhergehenden Studien etc.
beurteilt kontinuierlich und begleitend das Verfahren der Maßnahmenplanung- und Umsetzung (Intervention).
beschreiben oder charakterisieren ein empirisches Phänomen. Sie liegen meistens in mündlicher oder schriftlicher Form vor (erhoben durch Interviews, moderierten Fokusgruppen, offene Antworten in Umfragen, Stellungnahmen, Texten, etc.) Sie ermöglichen das Verstehen von Verhalten und Zusammenhängen, basierend auf subjektiver Interpretation des Auswertenden.
Daten, die ein empirisches Phänomen numerisch definieren, z.B. unter Zuhilfenahme von Skalen. Sie ermöglichen das Verstehen von Verhalten und Zusammenhängen, basierend auf objektiver Interpretation.
Design, bei dem die Versuchspersonen nicht per Zufall, sondern nach bestehenden Merkmalen (z.B. Wohnort, Betroffenheit, Teilnahme an einem Programm) der Experimental- oder der Vergleichsgruppe zugeordnet werden.
Ein offenes oder teil-strukturiertes Interview, welches durch die Art der Fragen auch bislang nicht bewusstes Wissen, Erfahrungen oder Erleben zu erfassen versucht.
Ein Smart Meter ist ein intelligenter Zähler für Energie, der es ermöglicht, dem Endverbraucher zeitnah Feedback über sein Energieverbauchsverhalten zu geben, z.B. über ein Inhome-Display oder ein Web-Interface.
Perzeption (Wahrnehmung) der natürlichen und/oder bebauten Umwelt. Zum Teil werden auch affektive (gefühlsbezogene) Begleiterscheinungen und Bewertungen als Umweltwahrnehmung definiert.
Methode für die Abschätzung der Wirkung einer Maßnahme, bei der Kausalzusammenhänge strukturiert und verdeutlicht werden sollen, u.a. durch Datenerhebung vor und nach der Maßnahme.
Mit Wirkung sind die erreichten Veränderungen bei der Zielgruppe gemeint, (Outcome), die durch eine Intervention oder ein Angebot erzielt werden. Um die Veränderungen eindeutig auf das Angebot zurückführen zu können, sollte die Wirkungsuntersuchung neben den Teilnehmenden des Angebots auch eine >Kontrollgruppe von Nicht-Teilnehmenden untersuchen – idealerweise sind die Personen zufällig der Teilnehmenden- bzw. der Kontrollgruppe zugeordnet.
Wohlbefinden gilt als ein Aggregat psychologischer Empfindungen und Evaluationen des eigenen Lebens und hat emotionale und kognitive Komponenten. Das Strukturmodell des Wohlbefindens unterscheidet zwischen aktuell erlebtem und habituellem Wohlbefinden (Kahnemann et al. 1999; Becker 1994).
Analyse, bei der die Variablen zu mehrmaligen Zeitpunkten gemessen werden. So lassen sich sowohl Veränderungen zwischen den Versuchspersonen als auch innerhalb der Versuchspersonen feststellen (>Panel).
Methode für die Abschätzung der Wirkung einer Maßnahme, bei der alle relevanten Personen oder Gruppen separat betrachtet werden.